Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr konventionelle Unternehmen auf den „grünen“ Zug aufsteigen, grüne Produkte und Dienstleistungen anbieten, immer mehr Konzerne Nachhaltigkeit propagieren, haben es kleinere, oft bereits lange am Markt befindliche, 100% ökologisch und authentisch wirtschaftende Unter-
nehmen oft schwer oder schwerer sich zu behaupten.
Durch fast alle Branchen zieht sich inzwischen ein grüner Faden. Ob Lebensmittelkonzerne mit Ihren Bio-Eigenmarken, Modeketten mit Bio-Baumwoll-Shirts, oder Luxusgüter, die jetzt auch „grün“ sind. Für den Verbraucher wird es immer schwieriger zu unterscheiden zwischen grün und grün.
Denn die großen Konzerne mit ihren Bio-Produkten sind oft deutlich günstiger. Klar, wofür sich die meisten Verbraucher entscheiden. Sie sehen in aller Regel kaum genauer hin. Steht Bio drauf, kauft es der Verbraucher mit gutem Gewissen. Sicher, das ist besser als gar kein Bio. Aber: Wie schaut es im Detail aus? Ist die gesamte Produktionskette nachhaltig? Oder ist es, wie wohl in den meisten Fällen, „nur“ Biobaumwolle oder eine Zutat aus ökologischem Anbau?
Meiner Meinung nach können sich die „echten“ Öko-Unternehmen nur dann dauerhaft behaupten und neue Kunden gewinnen, indem sie zusätzlich auf FAIR setzen, sich damit abgrenzen von den Großkonzernen. Viele tun das ja auch schon. Allerdings nicht immer sichtbar für den Verbraucher.
Heißt dieZukunft also Bio & Fair – was für mich Nachhaltig bedeutet. Es wurde ja auch schon einmal über ein eigenes Siegel der „Nachhaltigkeit“ diskutiert – als zusätzliches. Dann gibt es allerdings wieder das Problem, mit den vielen Siegeln und der leider oft falsch oder auch missbräuchlich verwendete Begriff „Nachhaltig-
keit“, der so wohl weniger als Überbegriff taugt. Und, welcher Otto-Normal-Ver-
braucher blickt da noch durch.
Nun, ich habe leider auch nicht DIE Lösung parat. Aber ich denke, Bio & Fair gehört die Zukunft. Fair nicht ohne Bio und umgekehrt. Im Zweifel eben dann doch zwei Siegel. Wobei, Siegel alleine verkaufen noch kein Produkt, das ist klar. Aber für den Verbraucher ist es so leichter zu unterscheiden.
Auch ist mir klar, dass es nicht immer einfach ist, durchgängig nachhaltig zu wirtschaften/zu produzieren (Rohstoffe, Lieferanten, Produktionsstätten). Aber ich meine, es ist der richtige Ansatz, wie sich KMUs der grünen Branche langfristig ihren Platz sichern können. Auch durch Aufklärung der Verbraucher. Vielleicht durch gemeinsame Kampagnen von Verbänden, Händlerkooperativen, Unternehmen usw.
Also, was meinen Sie? Reicht Bio alleine noch? Oder hat nur Bio und Fair eine Chance? Ich freue mich auf Ihre konstruktiven Ideen und Ihre kritische Meinung.
>>> Update 19. Okt. 2011: Erst kürzlich entdeckt, eine Kampagne, die sich genau dem Thema Bio & Fair annimmt: www.biofair-vereint.de <<<
2 Gedanken zu „Ist „nur“ Bio noch zeitgemäß und zukunftsfähig?“