… sind so wichtig und doch oft vernachlässigt. Schade. Das ist verschenktes Potenzial. Denn auch das Schriftbild sagt viel über das Unternehmen, die Botschaft, die Philosophie aus.
Meiner Meinung nach immer noch viel zu oft sieht man z. B. die Helvetica oder Arial. Sicher, sie ist ein Klassiker und gut lesbar. Aber das war’s dann auch schon. Durch den übermäßigen Einsatz ist sie „ausgelutscht“, wenig individuell und damit austauschbar geworden. Das soll aber nicht heißen, dass man sie grundsätzlich nicht verwenden sollte. Oder, was mich regelmäßig schütteln lässt, wenn mir Geschäftspost in Comic Sans geschickt wird. Da frage ich mich: Wollen die Unternehmer ernst genommen werden? Oder ist alles nur ein Spaß?
Eine andere gestalterische „Todsünde“ die Laien gerne begehen: Sämtlichen Text mittig setzen und wild durcheinander vier, fünf oder noch mehr Schriften mischen, dazu noch fett und kursiv … da fehlen mir regelmäßig die Worte und die Augen schmerzen.
Die Wahl der „richtigen“ Schrift ist im Rahmen der Gestaltung von Werbematerialien, eine kleine Kunst für sich. Es braucht viel Fingerspitzengefühl und Wissen, für den jeweiligen Anlass, das entsprechende Medium die optimale Schrift zu finden. Man muss sich schon ein wenig mit den verschiedenen Schrifttypen befassen, vergleichen, genau hinschauen und sich bewusst mit Text und Schrift auseinandersetzen, um ein Gefühl für Schrift und ihre Möglichkeiten zu bekommen. Wichtig bei der Schriftwahl ist natürlich auch die Schriftgröße, die Farbe/der Grauwert, Lauflänge, der Zeilenabstand, das Medium (Print oder Online) und vieles mehr. All diese Punkte sollten optimal auf einander abgestimmt werden.
So sind manche Schriften genial für lange Texte, andere wiederum besonders für Überschriften geeignet. Eine Schrift vermittelt Eleganz perfekt, eine andere Bodenständigkeit besonders gut. Auch zu berücksichtigen ist, welche Schriften miteinander harmonieren. Sie sehen, das Thema Schrift ist ein sehr komplexes Feld, das ich hier unmöglich in einem einzelnen Beitrag angemessen beleuchten kann.
Noch ein Wort zur Schriftdarstellung im Web. Bisher war es ja so, dass man nur eine kleine Schriftenauswahl im Web verwenden konnte (wie z.B. Arial, Verdana, Times etc.), wollte man sicher sein, dass sie auch mit jedem Browser korrekt und gleich dargestellt wird. Inzwischen gibt es sogenannte Webfonts, die viele weitere Schriften einsetzbar machen. Soweit mein kleiner Einblick in die Welt der Schriften.
Ich würde mich freuen, wenn ich Sie mit meinem Beitrag für das Thema Schrift ein wenig sensibilisieren konte. Vielleicht achten auch Sie in Zukunft mehr auf Schrift(en). Wie sie wirken, welche schönen zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten sich mit der passenden Schrift ergeben. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie am besten einen Profi Ihres Vertrauens.
Zum Schluss noch ein Beispiel von recht unterschiedlichen Schriften, die von Matthew Carter entworfen wurden.
Sehen Sie die Unterschiede? Wie wirken die Schriften auf Sie?
Und, für alle Interessierten: Einen ersten Ein- und Überblick, eine „Erste Hilfe“ in Sachen Schrift, was passt, was wirkt (wie) und was stört, empfehle ich gerne das Werk von Hans Peter Willberg „Wegweiser Schrift“, erschienen im Hermann Schmidt-Verlag.
Hallo liebe Heidrun,
danke für den Überblick.
Da mir persönlich in Sachen Feng Shui natürlich Formen auch sehr wichtig sind, kann ich das, was Du schreibst, nur betonen!
Ich kenne kaum jemanden, der sich tatsächlich mit diesem Thema „Schrift“ wirklich auseinandersetzt.
Und ja: „Comic Sans“ wirkt leicht und locker, aber nicht unbedingt seriös. Wobei es da natürlich immer schon auch auf die Branche ankommt.
Aber wie Du schon sagtest: im Zweifelsfall sich lieber an jemanden wenden, der sich damit auskennt! 🙂
LG,
die andere Heidrun 🙂
Hallo Heidrun 🙂
freut mich, dass Dir mein Beitrag gefällt. Ja, genau deswegen, dachte ich mir, ist es vielleicht mal ganz gut, die Thematik anzusprechen.
Danke für Dein Feedback.
LG, Heidrun an Heidrun