nachhaltiges Grafikdesign

EcoDesign: Gehört „Cradle to Cradle“ die Zukunft?

Und, ist Nachhaltigkeit Umweltzerstörung?

Durch einen interessanten Beitrag in der PAGE Unsustain! Transform!“ darauf aufmerksam geworden, meine Sichtweise dazu.

Nachhaltigkeit alleine ist sicher keine Lösung. Denn sie zielt „nur“ darauf ab, umweltfreundliche Produkte herzustellen, faire Arbeitsbedingungen zu bieten, die Umwelt möglichst wenig zu beeinflussen usw. Bedenkt man, dass die Welt-
bevölkerung wächst und wächst und immer mehr Menschen immer mehr wollen. Was nützt es dann, wenn immer mehr Produkte zwar nachhaltig (wie auch immer man es genau definiert) hergestellt, aber die Ressourcen immer schneller aufgebraucht werden?

So gesehen, ist die Aussage „Nachhaltigkeit ist Umweltzerstörung“ durchaus angemessen.

Das „Cradle-to-Cradle-Prinzip“ (deutsch: Von der Wiege zur Wiege) dagegen, bietet die Chance, dass unser Planet lebenswert bleibt. (s. a. epea-hamburg.org)

Einfach ausgedrückt heißt Cradle-to-Cradle, dass es keinen Abfall gibt. Egal welches Produkt hergestellt wird, es bleibt im Kreislauf. Die Produkte werden so gestaltet, dass sämtliche eingesetzte Materialien entweder in ihre Bestandteile zerlegt und wiederverwertet werden können. In den biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Auf diese Weise ist eine nahezu 100%ige Rückgewinnung möglich. Es werden praktisch keine neuen Rohstoffe benötigt.

Um dieses Prinzip umzusetzen sind auch Produktdesigner gefragt, innovative Ideen zu entwickeln und so quasi das neue EcoDesign zu etablieren. So hat der Designer die Möglichkeit einen bedeutenden Beitrag sowohl in Sachen Ökonomie als auch zur Ökologie beizutragen.

Durch entsprechende Gestaltung kann dem Verbraucher eine Alternative geboten werden. Statt wie bisher Dinge einfach zu verbrauchen und sie dann weg zu werfen, kann er sie im Grunde gebrauchen so lange er möchte und dann in den Materialkreislauf zurückgeben, damit wieder neues draus entsteht.

Da die Rohstoffe im Kreislauf bleiben und immer wieder verwendet werden, senkt dies natürlich die Produktionskosten und dies wiederum beeinflusst die Preise positiv. Hersteller und Verbraucher profitieren also beide und die Natur sowieso.

Der Glaube, der sich ja immer noch hartnäckig hält, das Ökologie teuer ist, ist ein Irrtum. Dafür gibt es genug Beispiele. Denn meist ausgeblendet werden die Kosten, die die Umweltzerstörung, die Ausbeutung der Rohstoffe usw. nach sich zieht. Kluges, vorausschauendes Wirtschaften rechnet sich, für alle.

Ein einfaches Beispiel, das Öko eben nicht teuer ist bzw. sein muss: Der konventionelle Milchbauer bringt seine Kühe mit Hochleistungs-Kraftfutter (dass er zukaufen muss) und die Kühe nur schlecht vertragen, zu unnatürlichen Milchleistungen. Die Folge, immer mehr Kühe bekommen gesundheitliche Probleme, die Tierarztkosten nach sich ziehen. Und, die Kühe werden selten älter als fünf Jahre.

Der Bio-Bauer hingegen füttert mit Gras und Heu, hat zwar pro Jahr weniger Milchleistung, aber seine Kühe werden deutlich älter und sind weniger krank und „glücklicher“ sind sie sicher auch. Unter dem Strich hat die Bio-Kuh über die längere Lebensdauer mehr Milch produziert und der Bio-Bauer steht besser da. So viel zum Thema Öko ist unwirtschaftlich.

Mein Fazit: Cradle-to-Cradle gehört die Zukunft. Unternehmen, die danach wirtschaften und handeln, werden sicher in Zukunft „normale“ nachhaltig arbeitende Unternehmen als halbherzig dastehen lassen. Also auch ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Zum Schluss, beispielhaft ein deutsches Unternehmen, dass zumindest schon Produkte (Bio-Baumwoll-Shirts) nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip anbietet: TRIGEMA.

Bei Textilien bedeutet Cradle-to-Cradle übrigens, dass das Textil am Ende des Lebenszyklus zu einem neuen Kleidungsstück oder Accessoire verarbeitet wird und so einen Neuanfang bekommt.

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