nachhaltiges Grafikdesign

Nachhaltige Werbung ist mehr als umweltfreundlicher Druck

Natürlich freue ich mich, wenn ich meine Kunden davon überzeugen kann, ihre Printmedien umweltfreundlich drucken zu lassen. Schließlich ist es besser für die Umwelt – und das Image. Zumal viele Druckwerke heute kaum noch teurer sind als konventionelle. Jedoch auch im Druckbereich gilt es, genau hinzuschauen. Denn genau wie Supermarkt-Bio-Produkte gibt es auch Unterschiede bei Umweltdruckereien. Manche bieten „nur“ Umweltpapiere an, drucken aber mit Mineralölfarben. Andere bieten „echte“ Nachhaltigkeit. Vom Umweltpapier, über Klimaneutrales Drucken, Abwasseraufbereitung/Wasserkreislauf, Öko-Farben, faire Bezahlung der Mitarbeiter, eigene Energieerzeugung usw.

Aber: umweltfreundlicher Druck von Werbemedien ist nur ein Baustein in der nachhaltigen Werbung.

Für mich als Grafikdesignerin gehört zur nachhaltigen Werbung auch bereits der erste Schritt, die Entwicklung eines Werbemittels, wie z.B. Visitenkarten. Es sind Fragen zu beantworten wie: Was passt zum Kunden? Welches zentrale Element der Wiedererkennung (es muss nicht immer das Logo sein) ist ideal? Was soll z.B. die Visitenkarte vermitteln? Dazu gehört auch die Wahl des Papiers, die Haptik (die meiner Meinung nach leider viel zu oft eine untergeordnete Rolle spielt), die Farbe, Format, besondere Merkmale wie erhabene Stellen, Ausstanzungen usw.

Bestenfalls sollte eine Visitenkarte einen Mehrwert bieten, Einzigartig sein, Qualität vermitteln, Emotionen wecken.

Sicher, solche Extras wie Spezialpapiere und Sonderformen etc. sind nicht gerade billig, aber ich meine lieber ein paar Euro mehr investieren und dafür weniger Karten produzieren lassen. Denn 1000 Visitenkarten die aussehen wie 1000 andere auch, die dann nicht selten in großen Mengen im Müll landen, weil gar nicht so viele verteilt werden können, davon hat niemand etwas. Nachhaltig ist das in keinem Fall.

Und, überlegen Sie einmal: Was wertschätzen Sie mehr: eine ausgefallene, einzigartige Visitenkarte oder eine 08/15-Karte? Welche werden Sie selber lieber an Ihre Interessenten geben bzw. welche überreichten behalten?

Denn wer seine Werbung gerne und mit Wertschätzung weitergibt, wird dieses Gefühl auch beim Empfänger erzeugen. Glauben Sie mir, das ist wirklich so 🙂

Tipp: Lesen Sie auch meinen Beitrag „Visitenkarten: Auffällig, Anders, Nachhaltig„.

3 Gedanken zu „Nachhaltige Werbung ist mehr als umweltfreundlicher Druck“

  1. Dem kann ich mich anschließen; ich habe meine (privaten) Visitenkarten damals von meiner Freundin produzieren lassen, als sie ihre Ausbildung zur Mediengestalterin absolvierte, ohnehin welche designen musste und auch nur eine kleine Stückzahl produzieren lassen konnte. Da es selten vorkommt, dass ich eine Karte rausgebe, wurde hier der Nachhaltigkeit definitiv Genüge getan – zumal der Druck auch auf Recycling-Papier mit klimaneutralem Druckverfahren erfolgte. Einzig über den Einsatz von Ökofarben bin ich mir nicht ganz so sicher.
    Wo Sie aber das Thema nachhaltige Werbung ansprechen: Was halten Sie hiervon? http://www.jwdberlin.de/blog/fahrradst%C3%A4nder-mit-solarbetriebener-leuchtwerbung
    Ein nachhaltiges Werbekonzept, angebracht an einem Ständer für nachhaltige Fortbewegungsmittel; ist doch fast schon als WIN-WIN zu bezeichnen, oder?

    Grüße

    Cori

    1. Vielen Dank für ihr Feedback und den Link.

      Ich finde, keine schlechte Sache. Solarbetriebene Beleuchtung ist allemal eine nachhaltige Alternative. Und zum Fahrradständer, das Fahrrad als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, das passt.

      VG, Heidrun

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