Im Sauseschritt entwickelt sich das Internet weiter. Gestern war Responsive noch das Maß aller Dinge, damit die eigene Website auch auf mobilen Geräten, wie SmartPhones und Tablets, ebenso tadellos wie am Desktop funktioniert und gut aussieht. Und heute? Bald reicht dies wohl auch nicht mehr.
Denn nicht nur das Internet mit seinen Angeboten und Möglichkeiten, Design-Trends, die Technik, auch die Anzeigeformate entwickeln sich immer weiter. Sie werden einerseits immer kleiner (Smart Watches) und andererseits immer größer bis hin zu riesigen internetfähigen Smart-TVs auf denen sich eine „normale“ Responsive-Site verlieren dürfte oder einfach unschön aufpixelt. – Aus eigener Erfahrung kann ich zu den ganz kleinen und ganz großen Formaten nichts sagen, ich gucke wenig und nur „normales“ Fernsehen. Und das Internet nutze ich zu 99% im Homeoffice am großen Bildschirm.
Da mich der Hype, vor allem um das Smart-Phone und dass alles mindestens dafür optimal responsive sein muss so ein bisschen nervt, aber wohl unumgänglich ist, habe ich das Thema mal etwas vertieft. Schließlich betrifft es nicht nur meine Kunden, sondern auch mich.
Zurzeit geht man (noch) überwiegend vom Desktop/Laptop als Gestaltungsbasis aus, da eben die meisten Menschen damit ins Internet gehen und passt die Website responsive für Tablets und SmartPhones an, damit sie auch dort sauber und nutzerfreundlich angezeigt wird.
Berufliche Internetnutzung:
Desktop/Notebook an erster Stelle
Wenn es ums Business geht, ist der Desktop/das Notebook ganz klar nach wie vor das Gerät erster Wahl. Leuchtet ja auch ein. Denn ein Smartphone als Arbeitsgerät, das ist keine Freude, es wäre äußerst mühsam … Wer beruflich viel Unterwegs ist, hat natürlich mit dem Smartphone eine tolle mobile „Hilfe“. Mal eben fix emails checken oder „What’s App’en“ ;-), eine dringende Info suchen, ja dann ist das Smartphone eine tolle Sache und wird auch gerne und oft genutzt.
Mein aktuelles Fazit daher: Man sollte die Smartphone-Nutzung im Business-Bereich nicht überbewerten. Bei der rein privaten Nutzung hat das Smartphone sicher einen deutlich höheren Stellenwert. Es kommt also wie immer auch auf die Zielgruppe und deren Nutzungsgewohnheiten an, ob und wann (technische) Anpassungen notwendig sind.
Die beruflichen Nutzungsgewohnheiten des Internet werden übrigens auch durch meine aktuelle Umfrage bestätigt …
Ist die Zielgruppe eher der Endverbraucher, sollte man die vielen anderen Anzeige-Größen bei der Gestaltung nicht unberücksichtigt lassen, denn sonst sieht eine Website trotz Responsive unter Umständen etwas „komisch“ aus und/oder wird nutzerunfreundlich.
Dazu kommt, dass Google mal wieder seine eigenen „Würste“ brät und nicht mobilfähige Websites bei den Suchergebnissen abstrafen will/wird. Wer wissen möchte, ob seine Website Mobile-Friendly ist, dann das hier testen: www.google.com/webmasters/tools/mobile-friendly > Mehr Infos zum neuen Algorithmus von Google z. B. beim Spiegel. <
Was also tun?
Ich sehe es so, wie einige andere UnternehmerInnen, mit denen ich gesprochen habe, die sich auch mit der Thematik befassen: Die beste Lösung, bei der kleinsten Darstellung (Stichwort: Atomares Design > zuerst Elemente, Farben, Schriften, Grundelemente festlegen und testen) beim Layout beginnen. Für den Inhalt gilt im Grundes das Gleiche: Content konzentriert und knapp halten, kurz und knackig vermitteln, was die Dienstleistung, das Produkt ausmacht, auf den Punkt gebracht.
Form follows Function.
Keep it simple.
Weitere Infos zum Thema, die noch mehr Einblick und Herangehensweisen zum Thema bieten, gibt es ja reichlich im Netz. Damit eure/ihre Website nicht nur fit für heute, sondern auch für die Zukunft ist.
Tja, und was soll ich sagen, auch ich werde meine Website unter diesen Gesichtspunkten neu betrachten und anpassen (müssen), ein kleiner Relaunch war ohnehin geplant. Manche meiner Kunden, die ihre Website ganz bewusst nicht responsive haben wollten, das weiß ich schon jetzt, werden sich dagegen sträuben und wohl vorerst nichts unternehmen wollen. Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er mit schwimmt, sich den neuen Gegebenheiten anpasst oder nicht, mit allen möglichen Folgen fürs Business.
Wie seht ihr/sie diese Entwicklung? Genervt vom „Eingreifen“ durch Google? Website schon auf dem neuesten Stand?
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Noch ein paar Gedanken zum Schluss …
Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es die Faustregel, eine Website (incl. kleiner Anpassungen) hat eine „Haltbarkeit“ von ca. 4-5 Jahren, dann waren 2-3 Jahre obsolet und jetzt wohl höchstens noch 12 – 18 Monate … Wohin soll das führen? Wird uns die technische Entwicklung irgendwann überholen? Wird es einmal eine Technik geben, die stets alles automatisch an die neuen Gegebenheiten anpasst? Bzw. wie soll/kann man da noch mithalten? Ist ja alles auch ein Kostenfaktor. Wer kann oder wird jedes Jahr in eine neue Website investieren? …
In solchen Momenten wünsche ich mir gelegentlich die analogen Zeiten zurück 😉 Jedoch ist das auch keine Lösung, sich gegen technische Entwicklungen – im Business – zu sträuben. Wer die äußeren, neuen Gegebenheiten ignoriert, das zeigt die Geschichte, wird nicht überleben. So hart es ist, das ist leider die Realität.
Ein Gedanke zu „Websites: Alles Responsive oder was?“