… und die Umstellung eines Unternehmens von „konventionell“ zu „nachhaltig“.
Vor einiger Zeit wurde ich auf das Buch „Fliegen lassen“ aufmerksam. Netterweise bekam ich ein digitales Rezensionsexemplar zum Lesen und möchte ein wenig dazu schreiben.
Der Autor, Hans-Dietrich Reckhaus, beschreibt seinen spannenden, hochinteressanten Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen und der Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Hersteller von Insektiziden geht nun einen anderen Weg: Wie man radikal und konsequent neu wirtschaftet.
Aus dem Vorwort: „… doch anstatt sich zufriedenzugeben, versuchen alle krampfhaft weiterhin auf Wachstumskurs zu bleiben. Nur, wie schafft man das, wenn der Markt gesättigt ist und die Kunden nicht mehr Produkte brauchen? Man verführt. Redet Menschen Bedürfnisse ein, von denen sie nicht wussten, dass sie sie überhaupt haben.
Indem man Produkte FÜR UNVERZICHTBAR ERKLÄRT, Insekten sind schädlich und eklig, wir helfen Ihnen, Ihr Heim zu verteidigen, Ihre Familie zu schützen; VERHERRLICHT, jetzt mit angenehmem Duft, besonders lang anhaltender Wirkung, extrabreitem Wirkspektrum und Powerspezialdüse, die bereits aus vier Metern Entfernung trifft; BILLIGER ANBIETET, gerne auch im Doppel-Sparpaket.
Ein insektizidhaltiges Insektenspray mit 400 Milliliter Inhalt ist im deutschen Handel für 1,25 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer zu haben. Ein insektizidhaltiges Mottenpapier mit 20 Blatt gibt es für 95 Cent. Bei solchen Preisen überlegt der Kunde nicht lange. Er greift zu – für alle Fälle. Wenn wir ehrlich sind, hat sich schon lange das Sinnverhältnis verschoben: vom sinnvollen Produktangebot hin zum Überkonsum. Das gilt nicht nur für meine Branche.
Städte kollabieren unter zu viel Verkehr – Automobilhersteller bewerben ihre immer größeren und schwereren Fahrzeuge mit glücklichen Familien und unberührter Natur.
Wir müssen nicht weniger wirtschaften und wachsen, sondern anders! Sinnlos aufgeblasene
Märkte zurückdrängen und stattdessen neue nachhaltigkeitsorientierte Märkte aufbauen. Dafür benötigen wir unser ganzes unternehmerisches Geschick. Kopf, Herz und Hand. Und den Mut, Erfolg neu zu definieren und dabei Inhalt über Geld zu stellen, Sinn vor Kommerz. In diesem Buch lasse ich die vergangenen zehn Jahre Revue passieren.“
Das Buch gliedert sich in 11 Kapitel bzw. Stufen. Von der ersten Idee, der Veränderung, dem neuen Wirtschaften. Der Etablierung des Gütesiegels »Insect Respect« bis hin zur Präsentation einer weltweit einzigartigen Lebendfalle für Fliegen.
- Stufe 01 – IN BEWEGUNG SETZEN
- Stufe 02 – NEUE IDEE NICHT GLEICH DER ÖKONOMIE OPFERN
- Stufe 03 – STARKEN IMPULS SETZEN, DER DIE WEICHEN RICHTUNG ZUKUNFT STELLT
- Stufe 04 – ZEIT DER IGNORANZ. NUTZEN. EXPERTE WERDEN
- Stufe 05 – MITSTREITER FINDEN. VORSPRUNG AUSBAUEN
- Stufe 06 – DIE IDEE ZU ENDE DENKEN. VORSPRUNG WEITER AUSBAUEN
- Stufe 07 – VERTRAUEN HABEN: DER ERSTE DURCHBRUCH KOMMT
- Stufe 08 – DINGE SICH ENTWICKELN LASSEN
- Stufe 09 – KEINE ANGST VOR NACHAHMERN HABEN
- Stufe 10 – ES GIBT KEIN ZURÜCK MEHR, NUR EIN KONSEQUENTES NACH VORN
- Stufe 11 – FLIEGEN LASSEN
„Fliegen lassen“ liest sich wie ein spannender Roman. Und es ist: Inspirierend und motivierend, selber etwas zu tun für die Umwelt, die Natur. Das Business in Einklang zu bringen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, nachhaltiger werden. Umstellen. Es gibt so vieles, was jeder Einzelne tun kann, selbst das kleinste Unternehmen und auch Solo-Selbstständige wie ich. Stichwort: >> Grünes Büro, ressourcenschonende Medienproduktion, >> Bäume pflanzen lassen und vieles mehr.
Darüber und über andere „grüne“ Themen, Tipps, Ideen, neues aus „Designerslife“ rund ums grüne Business und natürlich ganz besonders in Sachen Green Design, werde ich dieses Jahr hier im Blog verstärkt berichten. Denn Ihr wisst ja, mein >> Jahresmotto ist GREEN / GRÜN. Mein Business soll noch grüner werden und daran möchte ich Euch teilhaben lassen und wenn möglich auch inspirieren.
Macht auch Euer Unternehmen fit und nachhaltig, sinnhaft für die Zukunft. Green up your Business. Echt. Ehrlich. Aber bitte: KEIN Greenwashing!
PS: Erschienen ist „Fliegen lassen“ im Murmann Verlag und kann für 20 Euro direkt beim >> Verlag bestellt werden.